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Warum ein weltweiter Tag des Gedenkens?

Der weltweite Tag des Gedenkens für Verkehrsunfallopfer wird jährlich am dritten Sonntag im November in einer zunehmenden Zahl von Ländern rund um den Erdball begangen. Der Tag ist der Erinnerung an die Millionen im Straßenverkehr getöteten und verletzten Menschen sowie deren Familien und Angehörigen gewidmet. Ferner ist er ein Tag des Dankes und des Respektes gegenüber den engagierten und hochprofessionellen Rettungsdiensten, den Polizisten und Ärzten, die tagtäglich mit den traumatischen Folgen von Tod und Verletzung auf den Straßen dieser Welt konfrontiert sind.

Warum brauchen wir einen solchen Tag?

Verkehrsunfälle mit schweren Folgen sind plötzliche, gewaltsame und traumatische Ereignisse, deren Auswirkungen häufig langwierig sind und oft sogar ein Leben lang währen. Jedes Jahr kommen Millionen von Menschen aus aller Welt zu der ohnehin schon endlos langen Liste derjenigen hinzu, die bei Verkehrsunfällen zu Tode kommen oder die unter den Folgen eines Verkehrsunfalls zu leiden haben.

Die Trauer und Verzweiflung, welche auf dieser großen Gruppe von Menschen lastet, ist umso größer, da viele der Opfer jung sind und ein großer Teil der Unfälle hätten vermieden werden können und sollen. Darüber hinaus fehlt vielfach ein adäquater, emphatischer Umgang mit den Opfern seitens der Gesellschaft.

Dieser Tag des Gedenkens zielt darauf ab, dem großen Bedürfnis von Opfern und deren Angehörigen nach öffentlicher Anerkennung ihres Leidens Rechnung zu tragen (siehe Mitteilungen & Gedanken von Opfern).

Ferner bietet er auch Regierungen und NGOs eine Plattform, um mit gezielten Verkehrssicherheitsstrategien dem tagtäglichen Sterben und Leiden auf unseren Straßen Einhalt zu gebieten.

Geschichte des weltweiten Tags des Gedenkens

Dieser Tag des Gedenkens wurde von Verkehrsunfallopfern ins Leben gerufen. Ausgehend von der britischen Initiative „Road Peace” (1993) begehen seit 1995 Verkehrsunfallopferverbände unter der Schirmherrschaft der „European Federation of Road Traffic Victims” (FEVR) diesen Tag. Dieser Tag wurde zunächst auf europäischer Ebene und nach dem Beitritt weiterer Verkehrsunfallopferverbände aus Südafrika, Argentinien und Israel zu einer weltumspannenden Initiative ausgeweitet.

Link:

http://www.who.int/violence_injury_prevention/road_traffic/activities/remembrance_day_handbook/en/index.html
Diese Ausweitung wurde von der WHO und den Vereinten Nationen unterstützt.

Die WHO war im Jahr 2003 Gastgeber einer Konferenz von Verkehrsunfallopferverbänden und NGOs bei der die Anerkennung des Tages des Gedenkens durch die UNO diskutiert wurde. Die anhaltende Unterstützung durch die WHO und die Erörterung des Antrags auf Anerkennung im Rahmen der UNO Vollversammlung im Jahr 2004 führte mit der UN Resolution 60/5 vom 26. Oktober 2005 zur Bestätigung des Tages „als angemessenen Gedenktag für die Verkehrsunfallopfer und deren Familien.” Im Rahmen der Resolution wurden alle Mitgliedsländer dazu aufgefordert, die Einführung des Tags des Gedenkens ebenfalls zu unterstützen.

Link:

http://www.who.int/roadsafety/remembrance_day/en/index.html

Anhand der zunehmenden Zahl registrierter Unterstützerländer in den Archives der World Day Website, sowie der World Day Facebook Seite lässt sich die zunehmende Bedeutung dieses Tages nachvollziehen.

Offizielle Unterstützung

Politiker und Regierungen in aller Welt haben schon ihre Unterstützung für den weltweiten Tag des Gedenkens bekundet (siehe Offizielle Anerkennungen – Parlamente und Regierungen). Zwei Kontinente – Europa und Afrika – haben den Tag des Gedenkens 2011 offiziell anerkannt:

Europäisches Parlament, TOP 12

http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-//EP//TEXT+TA+P7-TA-2011- 0408+0+DOC+XML+V0//EN

und die Konferenz der afrikanischen Verkehrsminister, TOP 5, S.5

http://au.int/en/dp/ie/sites/default/files/AU-TPT-MIN-Decl-LUANDA-EN.pdf 

Die öffentliche Anerkennung dieses Gedenktages durch Regierungen in aller Welt kann als Signal verstanden werden, dass man sich dort der immensen Bedeutung der Straßenverkehrssicherheit bewusst ist und dieses wird von Verkehrsunfallopferverbänden sowohl als NGOs für Straßenverkehrssicherheit in Zukunft streng beobachtet werden.